Einführung zur Orchesterprobe des Rundfunk-Sinfonie-Orchesters des Hessischen Rundfunks am 8. Juni 2022Maurice Ravel: TziganeMaurice Ravel (* 1875 in Ciboure, frz. Baskenland; 1937 in Paris)
1889 bis 1895 studierte Ravel Klavier am Pariser Konservatorium, musste aber wegen mangelnden Engagements die Meisterklasse verlassen. In späteren Jahren sollte er sich nur noch ans Klavier setzen, um eigene Kompositionen zu Gehör zu bringen – und selbst das nur widerwillig. 1897 trat er in die Kompositionsklasse von Gabriel Fauré ein, daneben studierte er Kontrapunkt, Fuge und Orchestration bei André Gedalge. Fauré war es auch, der Ravel Zutritt zu den mondänen Salons des damaligen Paris ermöglichte. Über die dortigen Erlebnisse spottete Ravel und amüsierte sich mit kultiviert blasierten, zynischen Auftritten mit plissiertem Hemd und Monokel. Wurde er gefragt, welcher Schule oder Strömung er angehöre, pflegte er zu antworten: „Überhaupt keiner, ich bin Anarchist.“ Tzigane, Rhapsodie für Violine und Orchester (1924)
Orchesterbesetzung: Solo-Violine – 2 Flöten (beide auch Piccolo), 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte – 2 Hörner, 1 Trompete – Schlagzeug, Harfe, Celesta – Streicher Leitung: Alain AltinogluDer 1975 in Paris geborene Dirigent armenischer Abstammung studierte am Pariser Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse, an dem er seitdem auch selbst unterrichtet und seit 2014 die Dirigierklasse leitet. 2016 wurde Altinoglu Directeur Musical des Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel, gerade hat er dort seinen Vertrag bis 2025 verlängert. Neben seiner Tätigkeit als Dirigent begleitet er seine Ehefrau, die Mezzosopranistin und Liedsängerin Nora Gubisch am Klavier und macht hin und wieder auch Ausflüge in den Bereich von Jazz und Improvisation. Seit 2021 ist er Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters. Solist: Renaud CapuçonDer französische Violinist wurde 1976 in Chambéry geboren. Mit 14 Jahren begann er sein Violin- und Kammermusik-Studium am Pariser Konservatorium bei Gérard Poulet und konnte dies drei Jahre später erfolgreich abschließen. Weiter studierte er bei Thomas Brandis und Isaac Stern. Mit seinem jüngeren Bruder, dem Cellisten Gautier Capuçon, spielte er das Doppelkonzert op. 102 von Johannes Brahms ein. Mit seinem Bruder und dem Pianisten Frank Braley konzertiert er regelmäßig in Kammermusikprojekten. Von 2006 bis 2010 war er Exklusivkünstler am Konzerthaus Dortmund. Seit 2014 hat er eine Professur für Violine an der Haute École de Musique in Lausanne. Seit 2013 ist er künstlerischer Leiter des von ihm gegründeten Osterfestivals in Aix-en-Provence, seit 2016 auch der Sommets Musicaux de Gstaad. Ab der Saison 2021/22 ist Capuçon künstlerischer Leiter des Orchestre de Chambre de Lausanne; seine erste Einspielung mit dem Ensemble, die im September 2021 erschien, war der Musik von Arvo Pärt gewidmet. |