Aufführungen


Apropos Einsamkeit
8. Juni 2018, Frankfurt am Main, Café Alte Backstube
→ Duo Églantine.

Der Handstand auf der Loreley
8. Juni 2018, Frankfurt am Main, Café Alte Backstube
→ Duo Églantine.

Ein Beispiel von ewiger Liebe
17. November 2017, Frankfurt am Main, Evang. Gemeindehaus Nied
→ Duo Églantine.

Marionettenballade
8. Juni 2018, Frankfurt am Main, Café Alte Backstube
→ Duo Églantine.


Texte und Downloads


Apropos, Einsamkeit → Download

Man kann mitunter scheußlich einsam sein!
Da hilft es nichts, den Kragen hochzuschlagen
und vor Geschäften zu sich selbst zu sagen:
Der Hut da drin ist hübsch, nur etwas klein ...

Da hilft es nichts, in ein Cafe zu gehn
und aufzupassen, wie die andren lachen.
Da hilft es nichts, ihr Lachen nachzumachen.
Es hilft auch nicht, gleich wieder aufzustehn.

Da schaut man seinen eignen Schatten an.
Der springt und eilt, um sich nicht zu verspäten,
und Leute kommen, die ihn kühl zertreten.
Da hilft es nichts, wenn man nicht weinen kann.

Da hilft es nichts, mit sich nach Haus zu fliehn
und, falls man Brom zu Haus hat, Brom zu nehmen.
Da nützt es nichts, sich vor sich selbst zu schämen
und die Gardinen hastig vorzuziehn.

Da spürt man, wie es wäre: Klein zu sein.
So klein wie nagelneue Kinder sind!
Dann schließt man beide Augen und wird blind.
Und liegt allein ...


Ein Beispiel von ewiger Liebe → Download

Im gelben Autobus ging's durch den Ort.
Schnell hinein. Schnell heraus.
Erstes Haus. Letztes Haus.
Fort.

Hab ich den Namen vergessen?
Ob ich ihn überhaupt las?
Es war eine Kleinstadt in Hessen,
zwischen Reben und Gras.

Du standest am Gartenrand,
als du mich plötzlich erblicktest.
Zärtlich hob ich die Hand.
Du nicktest.

Darf ich nicht du zu dir sagen?
War keine Zeit dazu,
lang um Erlaubnis zu fragen.
Ich sag du.

Ich wünschte so sehnlich,
ich stünde bei dir.
Ging dir's nicht ähnlich?
Ging dir's wie mir?

Der Zufall hat keinen Verstand.
Es heißt, er sei blind.
Er gab und entzog uns hastig die Hand,
wie ein ängstliches Kind.

Ich bin entschlossen, fest daran zu glauben,
dass du der Richtige gewesen wärst.
Du kannst mir diese Illusion nicht rauben,
da du sie nicht erfährst.

Du lehntest lächelnd am grünen Staket.
Es war im Taunus. Es war in Hessen.
Ich habe den Namen des Orts vergessen.
Die Liebe besteht.


Die Fabel von Schnabels Gabel → Download

Kannten Sie Christian Leberecht Schnabel?
Ich habe ihn gekannt.
Vor seiner Zeit gab es die vierzinkige,
die dreizinkige
und auch schon die zweizinkige Gabel.
Doch jener Christian Leberecht Schnabel,
das war der Mann,

der in schlaflosen Nächten die einzinkige Gabel
entdeckte, bzw. erfand.

Das Einfachste ist immer das Schwerste.
Die einzinkige Gabel
lag seit Jahrhunderten auf der Hand.
Aber Christian Leberecht Schnabel
war eben der erste,
der die einzinkige Gabel erfand!

Die Menschen sind wie die Kinder.
Christian Leberecht Schnabel
teilte mit seiner Gabel
das Schicksal aller Entdecker, bzw. Erfinder.

Einzinkige Gabeln,
wurde Schnabeln
erklärt,
seien nichts wert.

Sie entbehrten als Teil des Bestecks
Jeden praktischen Zwecks,
und man könne, sagte man Schnabeln,
mit seiner Gabel nicht gabeln.

Die Menschen glaubten tatsächlich, dass Schnabel
etwas Konkretes bezweckte,
als er die einzinkige Gabel
erfand, bzw. entdeckte!
Ha!

Ihm ging es um nichts Reelles.
(Und deshalb ging es ihm schlecht.)
Ihm ging es um Prinzipielles!
Und insofern hatte Schnabel
mit der von ihm erfundenen Gabel
natürlich recht.


Das Gebet keiner Jungfrau → Download

Ich könnte gleich das Telefon ermorden!
Nun hat er, sagt er, wieder keine Zeit.
Ein ganzer Mensch bin ich nur noch zu zweit.
Ach, eine Hälfte ist aus mir geworden.

Ich glaube fast, er will mich manchmal kränken.
Es schmeichelt ihm vielleicht, dass er es kann?
Wenn ich dann traurig bin, sieht er mich an,
als würde ich ihm etwas Hübsches schenken.

Dass er mich lieb hat, ist höchst unwahrscheinlich.
Ich habe ihn einmal darnach gefragt.
Das war im Bett. Und er hat nichts gesagt.
Er gab mir Küsse. Denn es war ihm peinlich.

Es wär schon schöner, wenn es schöner wäre
und wenn er mich so liebte, wie ich ihn.
Er liebt mich nicht. Obwohl es erst so schien.
Mein Körper geht bei seinem in die Lehre.

Mama sagt oft, ich möge mich benehmen.
Sie ahnt etwas. Und redet gern von Scham.
Ich wollte alles so, wie alles kam!
Man kann sich doch nicht nur pro forma schämen.

Er ist schon Dreißig und kennt viele Damen.
Er trifft sie manchmal. Und erinnert sich.
Und eines Tages trifft er dann auch mich.
Und grüßt. Und weiß schon nicht mehr meinen Namen.

Zwei Dutzend Kinder möcht ich von ihm haben.
Da lacht er nur und sagt, ich kriegte keins.
Er weiß Bescheid. Und käme wirklich eins,
müsst ich es ja vor der Geburt begraben.

Ich hab ihn lieb und will, dass es so bliebe.
Es bleibt nicht so, und nächstens ist es aus.
Dann weine ich. Und geh nicht aus dem Haus
Und nehme acht Pfund ab. Das ist die Liebe.


Der Handstand auf der Loreley → Download

Die Loreley, bekannt als Fee und Felsen,
ist jener Fleck am Rhein, nicht weit von Bingen,
wo früher Schiffer mit verdrehten Hälsen,
von blonden Haaren schwärmend, untergingen.

Wir wandeln uns. Die Schiffer inbegriffen.
Der Rhein ist reguliert und eingedämmt.
Die Zeit vergeht. Man stirbt nicht mehr beim Schiffen,
bloß weil ein blondes Weib sich dauernd kämmt.

Nichtsdestotrotz geschieht auch heutzutage
noch manches, was der Steinzeit ähnlich sieht.
So alt ist keine deutsche Heldensage,
dass sie nicht doch noch Helden nach sich zieht.

Erst neulich machte auf der Loreley
hoch überm Rhein ein Turner einen Handstand!
Von allen Dampfern tönte Angstgeschrei,
als er kopfüber oben auf der Wand stand.

Er stand, als ob er auf dem Barren stünde.
Mit hohlem Kreuz. Und lustbetonten Zügen.
Man frage nicht: Was hatte er für Gründe?
Er war ein Held. Das dürfte wohl genügen.

Er stand, verkehrt, im Abendsonnenscheine.
Da trübte Wehmut seinen Turnerblick.
Er dachte an die Loreley von Heine.
Und stürzte ab. Und brach sich das Genick.

Er starb als Held. Man muss ihn nicht beweinen.
Sein Handstand war vom Schicksal überstrahlt.
Ein Augenblick mit zwei gehobenen Beinen
ist nicht zu teuer mit dem Tod bezahlt.

P.S. Eins wäre allerdings noch nachzutragen:

Der Turner hinterließ uns Frau und Kind.
Hinwiederum, man soll sie nicht beklagen.
Weil im Bezirk der Helden und der Sagen
die Überlebenden nicht wichtig sind.


Heimkehr aus Italien → Download

Nun ist man also glücklich wieder da.
Der Schlüssel passt noch so wie vor vier Wochen.
Und während man den Turm von Pisa sah,
hat hier inzwischen einer eingebrochen!

Man hat, was man besaß, schon ganz vergessen
und muss sich erst besinnen, was nun fehlt.
Ganz richtig! Porzellan hat man besessen.
Es ist nicht mehr ... Der Kerl hat gut gewählt.

Die alte Geige hat er auch entfernt.
Und etwas Geld, um Unterricht zu nehmen.
Man möchte hoffen, dass er es noch lernt.
Sonst müsste er sich seines Diebstahls schämen.

Hat es denn Sinn, zur Polizei zu gehen?
Die Polizei hat so etwas nicht gern.
Sogar das Licht vergaß er auszudrehen!
Es gibt schon, muss man sagen, feine Herrn!

Pfui, so ein Dieb! Man ist doch kein Baron!
Die Badewanne hat er nicht genommen.
Ach, und die Motten sind im Grammophon!
Wie sind die Tiere bloß hineingekommen?

Das soll der Mensch nun noch Erholung nennen.
Man hatte, als man fuhr, schon keine Lust.
Es ist direkt, als hätte man's gewusst.
Und dieses Rindvieh lässt die Lampen brennen!
Wo es so lange hell bleibt im August ...


Hymnus auf die Bankiers → Download

Der kann sich freuen, der die nicht kennt!
Ihr fragt noch immer: Wen?
Sie borgen sich Geld für fünf Prozent
und leihen es weiter zu zehn.

Sie haben noch nie mit der Wimper gezuckt.
Ihr Herz stand noch niemals still.
Die Differenzen sind ihr Produkt.
(Das kann man verstehn, wie man will.)

Ihr Appetit ist bodenlos.
Sie fressen Gott und die Welt.
Sie säen nicht. Sie ernten bloß.
Sie schwängern ihr eignes Geld.

Sie sind die Hexer in Person
und zaubern aus hohler Hand.
Sie machen Gold am Telephon
und Petroleum aus Sand.

Das Geld wird flüssig. Das Geld wird knapp.
Sie machen das ganz nach Bedarf.
Und schneiden den andern die Hälse ab.
Papier ist manchmal scharf.

Sie glauben den Regeln der Regeldetrie
und glauben nicht recht an Gott.
Sie haben nur eine Sympathie.
Sie lieben das Geld. Und das Geld liebt sie.
(Doch einmal macht jeder Bankrott!)


Karneval der Missvergnügten → Download

Im ganzen Lande wütet die Seuche!
Es ist nicht der Typhus. Es ist der Humor.
Die Leute lieben gewesene Bräuche
und tragen falsche Bärte und Bäuche
und spiegeln den Spiegeln was vor.

Sie ducken sich unter geborgte Perücken,
damit das Schicksal sie nicht erkennt.
Sie suchen sich laut beiseitezudrücken.
Sie schminken die Sorgen auf ihren Rücken
und lachen mit fremdem Akzent.

Sie lachen, als wären sie krank vor Gelächter,
und wurden doch gar nicht angesteckt.
Man wird durch falsche Nasen nicht echter.
Sie sind nicht gut und nicht schlecht, sondern schlechter!
Sie hexen Laxin ins Konfekt.

Sie öffnen das Maul und sollten es schließen.
Die Ärmsten lachen sich nichts als schief.
Sie brüllen und sagen: Es sei zum Schießen.
Sie schneiden Gesichter, als müssten sie niesen,
und lachen im Konjunktiv. -

Sie würden lieber die Hände ballen
und lachen nicht frei, sondern lachen vom Blatt
Sie feiern die Feste, nur wenn sie fallen.
Sie lachen nicht selber, sondern mit allen!
Sie lachen nur gegen Rabatt.

Fast hätte man Lust, sie zu bedauern.
Es ist nicht nötig und bleibt nicht so.
Im März, da dürfen sie wieder versauern.
Da dürfen sie wieder jammern und trauern -
und sind darüber froh.


Marionettenballade → Download

(Zum Leierkasten zu singen:)
Junger Mann
wollte die
Schließlich nach
stieß er ans
Spanien und
fabelhaft
Luft und Meer
wie das so
Pinienhain.
Strandhotel:
Sonnenglut.
Grässlich: Al-
Mutig! denkt
Spricht darauf
Er wird rot.
Bitte schön!
Glücklich küsst
Zimmer? Nein!
Beide sind
Nur die Frau
Wenn das mein
kommt auch schon!  
Junge Frau
Ehemann
Junger Mann
Findet das
Wer das ge-
der hat das
Nahm er sein

Junger Mann
reich und schön,
Welt besehn ...
Hin und Her
Mittelmeer.
Griechenland -
intressant!
blau durchstrahlt,
Böcklin malt.
Säulenrest.
Wanzennest!
Dunkler Wein.
lein zu sein!
junger Mann.
Dame an.
Dame lacht.
Abgemacht!
er die Hand:
Meeresstrand!
sehr verliebt.
denkt betrübt:
Mann erfährt -
Hoch zu Pferd!
hüpft ins Meer,
hinterher.
ist verstört:
unerhört ...
sehen hat,
Leben satt.
Schießgewehr -

lebt nicht mehr.


Plädoyer einer Frau → Download

Du darfst mir das, was war, nicht übelnehmen.
Ich sag es dir, obwohl du mich nicht fragst.
Sieh mich dabei nicht an! Ich will mich schämen
und tun, als ob die Toten wiederkämen.
Ich glaube nicht, dass du mich dann noch magst.

Ich will nicht sagen, dass ich mir verzeihe.
Denn darauf kommt es im Moment nicht an.
Ich wartete und kam nicht an die Reihe.
Wer keinen Mann hat, hat auf einmal zweie!
Doch fünf von diesen wären noch kein Mann.

Man fühlt: man könnte Einem was bedeuten.
Es ist nur traurig, dass es ihn nicht gibt.
Und dann umarmt man sich mit fremden Leuten.
Und wird zu einer von den vielen Bräuten,
die sich nur lieben lässt und selbst nicht liebt.

Die Zeit vergeht. Geduld ist keine Ware.
Man sucht nicht mehr. Man findet ab und zu.
Man sieht vom Fenster aus die Jagd der Jahre.
Man wartet nicht mehr auf das Wunderbare.
Und plötzlich kommt es doch! Denn nun kommst du.

Was war, das bleibt. Wie soll ich mich erneuen?
Mir wird ein Schmerz mit Nadeln zugenäht;
Was war, das bleibt. Man kann es nur bereuen.
Nun bist du da. Nun sollte ich mich freuen!
Ich bin nicht froh. Ist es denn schon zu spät?


Die sehr moralische Autodroschke → Download

Er brachte sie im Auto nach Haus.
Sie erzählte von ihrem Mann.
Er wusste, sie sähe entzückend aus.
Doch blickte er sie nicht an.

Sie fuhren durch die Alleen der Nacht.
Am Steuer saß irgendwer.
Die Sterne hatten sich hübsch gemacht.
Die Alleen waren ziemlich leer.

Und wenn das Auto Kurven nahm,
dann trafen sich ihre Knie.
Und wenn er ihr zu nahe kam,
dann zitterten er und sie.

Er sprach von einem Theaterstück.
Das klang ein wenig gepresst.
Sie sprach von ihrem Familienglück.
Ihre Stimme war nicht sehr fest.

Stets spürte er ihren Blick auf sich,
obwohl er durchs Fenster sah.
Und plötzlich wurde sie ärgerlich
und meinte, sie wären gleich da ...

Dann waren sie eine Weile stumm.
In der Luft verbarg sich ein Blitz.
Doch fand er schließlich das Ganze zu dumm
und erzählte ihr einen Witz.

Die Luft war mild. Und das Auto fuhr
Es roch nach Glück und Benzin.
Sie achteten wenig auf die Natur
und streiften sich mit den Knien.

Dann stiegen sie aus. Er gab ihr die Hand.
Und ging. Und fand alles gut.
Doch als er daheim im Zimmer stand,
zertrampelte er seinen Hut.


Vorstadtstraßen → Download

Mit solchen Straßen bin ich gut bekannt.
Sie fangen an, als wären sie zu Ende.
Trinkt Magermilch! steht groß an einer Wand,
als ob sich das hier nicht von selbst verstände.

Es riecht nach Fisch, Kartoffeln und Benzin.
In diesen Straßen dürfte niemand wohnen.
Ein Fenster schielt durch schräge Jalousien.
Und welke Blumen blühn auf den Balkonen.

Die Häuser bilden Tag und Nacht Spalier
und haben keine weitern Interessen.
Seit hundert Jahren warten sie nun hier.
Auf wen sie warten, haben sie vergessen.

Die Nacht fällt wie ein großes altes Tuch,
von Licht durchlöchert, auf die grauen Mauern.
Ein paar Laternen gehen zu Besuch,
und vor den Kellern sieht man Katzen kauern

Die Häuser sind so traurig und so krank,
weil sie die Armut auf den Straßen trafen.
Aus einem Hof dringt ganz von ferne Zank.
Dann decken sich die Fenster zu und schlafen.

So sieht die Welt in tausend Städten aus!
Und keiner weiß, wohin die Straßen zielen.
An jeder zweiten Ecke steht ein Haus,
in dem sie Skat und Pianola spielen.

Ein Mann mit Sorgen geigt aus dritter Hand.
Ein Tisch fällt um. Die Wirtin holt den Besen.
Trinkt Magermilch! steht groß an einer Wand.
Doch in der Nacht kann das ja niemand lesen.


Die Zeit fährt Auto → Download

Die Städte wachsen. Und die Kurse steigen.
Wenn jemand Geld hat, hat er auch Kredit.
Die Konten reden. Die Bilanzen schweigen.
Die Menschen sperren aus. Die Menschen streiken.
Der Globus dreht sich. Und wir drehn uns mit.

Die Zeit fährt Auto. Doch kein Mensch kann lenken.
Das Leben fliegt wie ein Gehöft vorbei.
Minister sprechen oft vom Steuersenken.
Wer weiß, ob sie im Ernste daran denken?
Der Globus dreht sich und geht nicht entzwei.

Die Käufer kaufen. Und die Händler werben.
Das Geld kursiert, als sei das seine Pflicht.
Fabriken wachsen. Und Fabriken sterben.
Was gestern war, geht heute schon in Scherben.
Der Globus dreht sich. Doch man sieht es nicht.


Zeitgenossen, haufenweise → Download

Es ist nicht leicht, sie ohne Hass zu schildern,
und ganz unmöglich geht es ohne Hohn.
Sie haben Köpfe wie auf Abziehbildern
und, wo das Herz sein müsste, Telefon.

Sie wissen ganz genau, dass Kreise rund sind
und Invalidenbeine nur aus Holz.
Sie sprechen fließend, und aus diesem Grund sind
sie Tag und Nacht - auch sonntags - auf sich stolz.

In ihren Händen wird aus allem Ware.
In ihrer Seele brennt elektrisch Licht.
Sie messen auch das Unberechenbare.
Was sich nicht zählen lässt, das gibt es nicht!

Sie haben am Gehirn enorme Schwielen,
fast als benutzten sie es als Gesäß.
Sie werden rot, wenn sie mit Kindern spielen.
Die Liebe treiben sie programmgemäß.

Sie singen nie (nicht einmal im August)
ein hübsches Weihnachtslied auf offner Straße.
Sie sind nie froh und haben immer Lust
und denken, wenn sie denken, durch die Nase.

Sie loben unermüdlich unsre Zeit,
ganz als erhielten sie von ihr Tantiemen.
Ihr Intellekt liegt meistens doppelt breit.
Sie können sich nur noch zum Scheine schämen.

Sie haben Witz und können ihn nicht halten.
Sie wissen vieles, was sie nicht verstehn.
Man muss sie sehen, wenn sie Haare spalten!
Es ist, um an den Wänden hochzugehn.

Man sollte kleine Löcher in sie schießen!
Ihr letzter Schrei ist noch ein dernier cri.
Jedoch sie haben viel zuviel Komplicen,
als dass sie sich von uns erschießen ließen.
Man trifft sie nie.