Kanten, Kränzchen, Krempel
Heft 1: als alles für immer war 24 kleine Stücke für Klavier ca. 15 Min. komponiert 2001-2003, Uraufführungen 2007 und 2009 → Download pdf 312 kB 1. Heft: als alles für immer war: Stücke1. die großen Dinge lauern unausgesprochen im Inneren (ca. 48) 2. diese gefährlich scharfe Kante (ca. 20) 3. im Halbschatten zwischen zwei Welten (ca. 1' 20) 4. nur ein Funkeln in ihrem Auge (ca. 11) 5. als stünde das Fenster noch immer offen (ca. 30) 6. getrennte Horizonte (ca. 1' 05) 7. Wann wird Später zu Jetzt? (ca. 24) 8. ein flüssiger Schmerz unter der Haut (ca. 41) 9. Konfusion an einem tieferen, geheimeren Ort (ca. 16) 10. in den lindernden Falten der Tatsachen (ca. 33) 11. Liebe. Irrsinn. Hoffnung. Grenzenlose Freude. (ca. 1' 37) 12. weil die Fußspuren verwischt sind (ca. 41) 13. die Augenblicke wie wertvolle Perlen auf eine Kette fädeln (ca. 49) 14. die ausgeblichenen Knochen einer Geschichte (ca. 35) 15. mit gekräuselten, glücklichen Rändern (ca. 1' 10) 16. Wohin fliegen die Vögel, um zu sterben? (ca. 13) 17. wie ein unerklärlicher Verlust (ca. 52) 18. lautes Lächeln (ca. 24) 19. wie ein stilles Etwas in Socken (ca. 21) 20. so vage in seinen Ähnlichkeiten (ca. 22) 21. die Gegenwart zurückstehlen (ca. 53) 22. wie verblühte Rosen im Wind (ca. 29) 23. in seinem unversöhnlichen Weitauseinandersein (ca. 14) 24. mit dem Mond auf den Flügeln (ca. 22) Die Titel des 1. Heftes sind dem Roman Der Gott der kleinen Dinge von Arundhati Roy entnommen. Einführung
Die vierundzwanzig kleinen Stücke von einer Dauer zwischen ca. 11 Sekunden und 1 Minute 40 Sekunden
des ersten Heftes versammeln in sich die verschiedenartigsten Klangerzeugungsarten des modernen Klavierspiels.
Der Notentext erfaßt diese nur stationär, es bedarf einer großen Vorstellungskraft, diesen
Stücken auf die Spur zu kommen. Sind es doch die instrumentalen Bewegungen, die Gesten des Klavierspiels
selbst, die hier zu Sprache werden. Die klavierspielerische Geste, also die Bewegung des Körpers, die
durch jede bestimmte Handlungsweise auf dem Klavier entsteht, ist eine Geste, weil - so formuliert
Villem Flusser - sie etwas darstellt, weil es sich bei ihr um eine Sinngebung handelt. Die
äußere Haltung des Klavierspielers, hergestellt durch eine bestimmte Tat, korrespondiert mit der
inneren Haltung, die dem Ausdruck des Stückes entspricht. Ein solches Konzept richtet sich strikt gegen
derzeit sichtbare Tendenzen, im Klavierspiel größeren Wert auf akrobatische Sprungtechnik und
spektakuläre Schnelligkeit der Finger, als auf die Genauigkeit der Empfindung und des seelenvollen
Spiels zu legen. AufführungenUraufführungen: 14. Oktober 2007 Approximation-Festival Düsseldorf, → Frank Abbinanti, Klavier (16. Wohin fliegen die Vögel um zu sterben?, 17. wie ein unerklärlicher Verlust und 18. lautes Lächeln) 16. Oktober 2007 Berliner Kabarettanstalt, Frank Abbinanti (12. weil die Fußspuren verwischt sind, 13. die Augenblicke wie wertvolle Perlen auf eine Kette fädeln) 20. September 2009 KlavierAtelier Casper, Oldenburg, → Christiane Abt, Klavier (19. wie ein stilles Etwas in Socken, 20. so vage in seinen Ähnlichkeiten und 21. die Gegenwart zurückstehlen) weitere Aufführungen: 16. Oktober 2007 s.o. (16. Wohin fliegen die Vögel um zu sterben?, 17. wie ein unerklärlicher Verlust und 18. lautes Lächeln) |