Reduktion
Musik für zwei oder vier Klaviere ca. 11-22 Min. komponiert 1988, Uraufführung 1991 → Download pdf 383 kB → Aufnahme 1991 Oldenburg, Werner Barho und Ulrich Meckies - Klav. Einführung
In meinem Studium bei Gustavo Becerra-Schmidt entstandenes und von den Kompositionslehrern der Hochschule Bremen mit völligem
Unverständnis besehenes Stück (Wie soll man das beurteilen, da weiß man ja gar nicht, was zusammenklingt!)
ist das doch ein sehr klares, durchschaubares Stück. Aleatorisch gebaut besteht es aus einzelnen Teilen, deren Anordnung innerhalb
eines vorgegebenen Ordnungsrahmens relativ frei bestimmt werden kann. Die einzelnen Teile werden zur Mitte des Stückes hin bis auf
einen einzelnen Klang reduziert, die Verbindung bleibt allerdings gut erkennbar. In der leeren Mitte spielt also vor allem
die Erinnerung der Hörer. In der zweiten Hälfte werden die Einzelteile wieder - anders - aufgebaut, die Verbindung zum
Ausgangselement bleibt durch ähnliche Bewegungsformen bestehen. Aus dem nur als Wechselmarkierung verwendeten Element ist der
Schluß zusammengesetzt. AufführungenUraufführung: 4. Juni 1991: Universität Vechta, → Werner Barho und → Ulrich Meckies weitere Aufführungen: 7. Juni 1991: Schloß Oldenburg, Wdh. vom 4.6.91; Mitschnitt: Nordd. Rundfunk 14. Februar 1992: Musikschule Meppen, Wdh. vom 4.6.91 und Hörwerkstatt mit Einführung in die Komposition 8. März 1992: Neues Theater Emden, Wdh. vom 4.6.91 und Hörwerkstatt 1. April 1999: Odessa-Festival; Werner Barho und → Oleksandr Perepelytsya KritikNordwest-Zeitung, Oldenburg, ca. 10. Juni 1991
Leckerbissen besonderen Geschmacks
(...) Schmidt-Mechaus Reduktion, ebenfalls eine Uraufführung, brachte die beiden Flügel wiederum in eine ganz andere Beziehung zueinander: Ausgehend von zwei zunächst unvermittelt nebeneinanderlaufenden musikalischen Texturen nähert sich die Musik immer mehr einer gemeinsamen Mitte, gleichzeitig verdichtet und reduziert sich die (gut hörbare) zentralmotivische Arbeit (Tritonus-Sprung) auf einen Punkt. Die beiden Flügel werfen sich abwechselnd einzelne Intervalle zu, spielen damit wie mit einem kleinen Ball, um sich, wenn das Spiel seinen Reiz verliert, wieder voneinander zu verabschieden und in anfängliche Klangbereiche zurückzukehren. (...) |